Kinobilder

 

Zeichensysteme im Dialog

Film und Astrologie – zwei Zeichensysteme, die beide die Phänomene des Lebens in Bilder fassen.
Der Film ist eine der wichtigsten Kunstformen unserer Zeit und DAS zeitgenössische Medium, das die Archetypen unserer (inneren) Welten bebildert und ihnen aktuelles Leben einhaucht. Wo sonst begegnen uns die archetypischen Kräfte in einer solch reinen Form und gleichzeitig in einem zeitgemäßen Kleid, wie im Kino – und ganz besonders im Hollywood- oder Mainstream-Kino?

Als "große Maschine zur Sichtbarmachung der Welt und des Lebens" (Bernd Kiefer) ist Kino – wie das Leben selbst – eine so hochkomplexe Angelegenheit, ein Medium, in dem so viele verschiedene Wahrnehmungs- und Bedeutungsebenen verschmelzen –, dass dem in der Analyse nur ein ebenso komplexes Zeichensystem gerecht wird, ein System, das Raum genug bietet, um all diese verschiedenen Wahrnehmungs- und Bedeutungsebenen in ihrer Verschränktheit darzustellen, und das präzise genug ist, um die Feinheiten dieser Verschränkungen aufzuspüren und zu benennen.

 

Möglichkeiten astrosemiotischer Filmanalyse

Nicht nur erfährt die astrologische Symbolsprache durch eine Verknüpfung mit den vielfältigen Bildern des Kinos eine große Bereicherung und wird für Laien oder AstrologieschülerInnen zugänglicher. Auch die Filme mit ihrer Fülle an Darstellungsformen und -möglichkeiten eröffnen so manches Mal unter einem astrosemiotisch untersuchenden, also die Zeichen/Bilder astrologisch zuordnenden Blick, bemerkenswerte Zusammenhänge und faszinierende Einblicke in komplexe Strukturen und vertiefte Deutungspotentiale ihrer Inhalte.

Die astrologische Sprache ist ein System, das tatsächliche Ganzheitlichkeit kommunizierbar und erfassbar macht, ohne dabei der Gefahr der Beliebigkeit zu erliegen. Die archetypischen Prinzipien werden von den astrologischen Qualitäten der Planeten, Zeichen und Häuser ebenso beschrieben, wie ganz alltägliche Gegenstände und Handlungen. Das Ordnungssystem der Astrologie erfasst jede Manifestationsform von verschiedensten Energien und bietet mithilfe der Zuordnungen und Analogien unendliche Möglichkeiten der Beschreibung und des Verständnisses für alles, was in der Welt – und im Film – ist.

 


 

 

© Copyright 2006 Vesna Ivković